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Von 1943 bis heute

 


Wiederbelebungsversuche (1971–1982)

 

1971 tritt Ludwig Güngerich als Vorsitzender zurück. Als Nachfolger wird mit Peter Merck ein Nichtkünstler gewählt, der mit Enthusiasmus seine Aufgabe angeht. Er aktiviert die Ausstellungstätigkeit des OKB und scheut auch nicht vor umstrittenen Projekten zurück. So schlägt er vor, innerhalb des OKB kleinere homogene Gruppen zu bilden, die neben der Jahresausstellung ihr eigenes Forum erhalten und gezielt spezifische Publikumsinteressen ansprechen sollen. Doch das Konzept führt zu kontroversen Diskussionen zwischen der „Traditionalisten-Gruppe“ und der „Gruppe 74“, deren Mitglieder sich mehr an zeitgenössischer Kunst orientieren. Da dem Bund die Spaltung droht, wird das Projekt abgebrochen. 1975 beschließt die Mitgliederversammlung einstimmig die Namensänderung des OKB in Bund bildender Künstler Lahn (BBK Lahn). Peter Merck sieht sich zunehmend von den aktiven Mitgliedern des OKB in seinen Vorhaben ausgebremst. In seinen Jahresberichten beklagt er mangelndes Engagement, Neid und Intrigen der Aktiven untereinander. Resigniert legt er sein Amt 1976 nieder. 

 

Der BBK Lahn befindet sich in einem desolaten Zustand. In Folge wechseln als Vorsitzende Heini Vetter (1976–1978), Helmuth Zerbach (1978–1979) und Gerhard (GKA) Sturm (von März bis September 1979). GKA Sturm versucht eine radikale Wandlung, indem er seine Kandidatur von einem Programm abhängig macht, auf das die Mitglieder zögernd und ohne Überzeugung eingehen. Doch die zunehmend gewerkschaftliche Orientierung des Bundesverbandes, zugleich der Vorwurf der Ineffizienz, führen im September 1979 zur Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, in der der Austritt aus dem BBK beschlossen wird. Der Vorsitzende Sturm nimmt nicht daran teil und verbleibt im BBK, für den er im Folgejahr eine neue Regionalgruppe gründet und 2 Jahre führt. Der Oberhessische Künstlerbund nimmt seinen alten Namen wieder an. Die MV verzichtet zunächst auf die Wahl eines neuen Vorstands, die Vereinsführung liegt in den Händen eines Gremiums der Regionalvertreter. Der alte Elan kehrt jedoch nicht zurück. Im September 1980 glaubt man in dem Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Theodor Klaßen einen geeigneten neuen Vorsitzenden gefunden zu haben. Doch der tritt bereits im März 1981 wieder zurück. Der stellvertretende Vorsitzende August Hermann Stoll leitet den OKB kommissarisch. Der Popularitätsverlust scheint unaufhaltbar. Die Ausstellungen des OKB finden nur mäßiges Interesse und der OKB gerät in Gefahr, den Anschluss an die aktuelle Kunstentwicklung und deren Diskurse zu verlieren.
 

 

 

 

• Gründung des OKB (1943–1945)

• Nachkriegszeit (1945 –1950)


• Stagnation (1951 –1971)

 

• Wiederbelebungsversuche (1971 –1982)

 

• Mit neuem Schwung (1982 – 2003)

 

Zu neuen Ufern (seit 2003)